Heizkostenrückblick: Kälterer Winter kostete Verbraucher weniger

Heidelberg. Verbraucher in Deutschland mussten im vergangenen Winter deutlich mehr heizen – mehr bezahlen aber nur bedingt. Dank Mehrwertsteuersenkung und gesunkenen Rohstoffpreisen gab es bei den Gaskosten nur ein leichtes Plus, für Heizölkunden fiel die Rechnung unterm Strich sogar deutlich niedriger aus. Das zeigen Berechnungen des Vergleichsportals Verivox.

Heizbedarf im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen

Die zurückliegende Heizsaison war erneut zu mild – besonders die Monate September, Oktober und November. Nach vorläufigen Angaben des Deutschen Wetterdiensts war der meteorologische Winter 2020/2021 der zehnte zu warme Winter in Folge. Verbraucher mussten dennoch mehr heizen als in der letzten Heizperiode. Der Bedarf für einen Musterhaushalt in einem Einfamilienhaus stieg im Vergleich zum noch milderen Vorjahreszeitraum um 7,3 Prozent.

Gaskunden zahlten im Schnitt 0,8 Prozent mehr

Das Heizen mit Gas verteuerte sich trotz deutlichem Mehrbedarf nur moderat. Eine Familie mit Gasheizung zahlte durchschnittlich 781 Euro für ein warmes Zuhause. Das sind 0,8 Prozent mehr als in der Heizsaison 2019/2020.

Gemäß Verivox-Verbraucherpreisindex kostet eine Kilowattstunde Gas aktuell 5,81 Cent, vor 12 Monaten waren es 5,83 Cent. Damit hat sich der Gaspreis auf Jahressicht nicht bewegt. Zu Beginn der aktuellen Heizperiode im September 2020 lagen die durchschnittlichen Kosten jedoch deutlich niedriger. Verbraucher profitierten zum einen von der Mehrwertsteuersenkung, darüber hinaus wurde zu diesem Zeitpunkt noch kein CO2-Preis auf fossile Brennstoffe fällig. Seither stieg der Gaspreis sukzessive an (+ 6,8 Prozent).

Kosten für Heizöl 16 Prozent niedriger

Für Ölkunden beliefen sich die durchschnittlichen Kosten in der aktuellen Heizperiode auf 709 Euro. Das entspricht einem Minus von 16,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dabei profitierten Besitzer von Ölheizungen von den gesunkenen Rohstoffpreisen, die im Zuge der Corona-Krise zum Teil ins Bodenlose fielen. Kostete leichtes Heizöl in der Heizperiode 2019/2020 im Mittel 66,07 Euro brutto pro Hektoliter, waren es in dieser Saison durchschnittlich 48,39 Euro. Das entspricht einem Minus von 26,8 Prozent. Zuletzt zogen die Rohölpreise jedoch wieder stark an. Zum einen beflügelt die Erholung der Weltwirtschaft, zum anderen gab es mit der Einführung des CO2-Preises zum Jahreswechsel einen Preissprung nach oben.

„Die Preise für Heizöl schwanken stark. Beim Einkauf kommt es deshalb vor allem auf den richtigen Zeitpunkt an. Wer im September 2020 seinen Tank auffüllte, hat eine der günstigsten Heizperioden überhaupt hinter sich“, sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.

Methodik

Für die Berechnung der Temperaturunterschiede wurden die Gradtagzahlen des Deutschen Wetterdienstes herangezogen. Die Gaspreise entsprechen dem Verivox-Verbraucherpreisindex Gas. Die Heizölpreise wurden vom Statistischen Bundesamt übernommen. Der Musterhaushalt entspricht einer drei- bis vierköpfigen Familie in einem freistehenden Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh (Basisjahr 2011). Betrachtet wurden die Heizperiode von September bis einschließlich Februar. Die Berechnungen sind hier aufgearbeitet: https://www.verivox.de/gas/verbraucheratlas/heizen-deutschland/

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